Das Werk Christi

Lebensstudium Epheserbrief

Seiten 63-64

Obgleich Gott sich an uns freut und uns zum Objekt Seiner Gnade gemacht hat [Eph. 1,6], brauchen wir doch die Erlösung, weil Er der gerechte Gott ist [V. 7]. Unser Vater, der sich an uns erfreut, ist gerecht und kann Ungerechtigkeit, Verfehlungen oder Vergebungen nicht dulden. Solche Dinge beleidigen Seine Gerechtigkeit. Deshalb macht Seine Gerechtigkeit es nötig, dass das Erlösungswerk vollbracht wird. Das Erlösungswerk tut den gerechten Forderungen Gottes Genüge und gefällt Ihm. Gott ist nicht nur ein Gott der Liebe; Er ist auch gerecht, und alles Ungerechte missfällt Ihm. Alles, was mit Ihm zusammenhängt, muss den Forderungen Seiner Gerechtigkeit genügen. Aus diesem Grunde musste der geliebte Sohn, um Gott zu gefallen, ans Kreuz gehen und so ein vollständiges Erlösungswerk für Gottes Auserwählte vollbringen.

Das Erlösungswerk des Sohnes geschah durch Sein Blut, das Er am Kreuz für unsere Sünden vergoss (1.Petr. 1,18 19). Weil der Tod des Sohnes im Fleisch am Kreuz die gerechte Forderung Gottes erfüllt hat, wird das Blut des Sohnes zu dem eigentlichen Instrument unserer Erlösung.

Das Erlösungswerk des Sohnes durch Sein Blut bedeutet die Vergebung unserer Vergebungen (Mt. 26,28; Hebr. 9,22). Die Erlösung ist das, was Christus für unsere Vergebungen vollbracht hat, und die Vergebung ist die Anwendung dessen, was Christus vollbracht hat, auf unsere Vergebungen. Das Erlösungswerk wurde am Kreuz vollbracht, während die Vergebung in dem Augenblick, in dem wir an Christus glauben, angewandt wird. Die Erlösung und Vergebung sind eigentlich zwei Seiten derselben Sache. Wir haben gesehen, dass die Vergebung der Übertretungen die Erlösung ist, die durch das Blut Christi vollbracht wurde. Es werden jedoch zwei Begriffe benutzt, weil diese eine Sache zwei Seiten hat: die Seite, dass sie am Kreuz vollbracht wurde, und die Seite, dass sie auf uns angewandt wurde, als wir gläubig wurden. Obgleich die Erlösung am Kreuz vollbracht wurde, als Christus Sein Blut vergoss, wurde sie damals nicht auf uns angewandt. Die Anwendung erfolgte erst, als wir an Christus glaubten und vor dem gerechten Gott bekannten. Genau dann wandte der Geist Gottes die Erlösung, die Christus am Kreuz vollbracht hatte, auf uns an. Die Erlösung ist also das vollbrachte Werk, und die Vergebung ist die Anwendung.


Lebensstudium Römerbrief

Seiten 683-684

In der vergangenen Ewigkeit hat Gott uns dazu vorherbestimmt, Seine Söhne zu sein [Eph. 1,5]. Doch trotz dieser Vorherbestimmung sind wir gefallen und in Sünde geraten. Damit wurde Gottes Gerechtigkeit herausgefordert. Wären wir nicht gefallen, so müssten wir uns wegen der Gerechtigkeit keine Gedanken machen. Weil wir aber gefallen sind, muss Gott entsprechend Seiner Gerechtigkeit mit uns umgehen. Was sollte Gott nun mit denen tun, die Er vorherbestimmt hat, Seine Söhne zu werden? Manche meinen vielleicht, Gott könne uns nicht in den Feuersee werfen, weil Er uns liebt. Ja, Gott liebt uns, doch Er hasst die Sünde. Gott möchte uns weder aufgeben noch in den Feuersee werfen. Dennoch kann Er uns nicht vergeben, ohne dass Seiner Gerechtigkeit Genüge getan wird. Würde Gott uns leichtfertig vergeben, so würde Er sich damit selbst als ungerecht hinstellen. Als ein in Seinem Wesen und Handeln gerechter Gott kann Er sündigen Menschen nicht vergeben, wenn die Forderungen Seiner Gerechtigkeit nicht erfüllt sind.

Damit Gott uns vergeben konnte, wurde Christus, der Sohn Gottes, Fleisch. Nach 8,3 sandte Gott Seinen eigenen Sohn in der Gleichgestalt des Fleisches der Sünde. Durch die Fleischwerdung zog der Herr die Gleichgestalt des Fleisches der Sünde an und identifizierte sich mit den Sündern im Fleisch. Um der Gerechtigkeit Gottes willen wurde der Herr Jesus am Kreuz getötet. Dort am Kreuz wurde Er für uns zur Sünde gemacht, und Gott verdammte die Sünde im Fleisch [2.Kor. 5,21]. Indem der Herr für uns starb, vollbrachte Er die Erlösung und erfüllte alle gerechten Forderungen Gottes. Nun kann Gott uns rechtmäßig vergeben. Und Er kann uns nicht nur vergeben, sondern um Seiner Gerechtigkeit willen muss Er uns vergeben. Gott vergibt uns nicht in erster Linie, weil Er uns liebt, sondern weil Seine Gerechtigkeit Ihn dazu verpflichtet.


Gottes neutestamentliche Ökonomie

Seiten 41-42

Nun müssen wir alle Faktoren sehen, welche den Tod dieser wunderbaren Person nötig machten. Der erste Faktor war die Sünde (Joh. 1:29). Die Sünde war in dieses Universum hineingekommen (Röm. 5:12) und hatte sich zwischen Gott und den Menschen gestellt. Aus der Sünde kamen viele Sünden (1.Petr. 2:24). Ein weiterer Faktor neben diesen beiden ist der, dass es einen Feind gibt, welcher nicht nur der Feind Gottes, sondern auch der Feind des Menschen ist. Dieser Feind ist der Teufel, Satan (Hebr. 2:14). Satan hat ein System entwickelt, genannt die Welt, und dieses System beherrscht den von Gott für Seinen Vorsatz erschaffenen Menschen widerrechtlich (Joh. 12:31). Die Welt ist ein weiterer Faktor, der den Tod des Gott-Menschen erforderte. Als dieser wunderbare Mensch auf der Erde lebte, stand Er dem satanischen System der Welt gegenüber. Zusätzlich zu diesen Faktoren gibt es die alte Schöpfung. Alles, was Gott erschaffen hat, ist alt geworden. Wenn die Bibel davon spricht, dass etwas „alt“ ist, wird damit Verderbnis angezeigt. Gottes Schöpfung ist verdorben, weil der Faktor Tod hereingekommen ist und die Schöpfung verdorben hat. Alle Dinge im Universum wurden durch das Eindringen des Todes in ihrer Natur verändert, so dass alles alt wurde. Gott hat das Universum erschaffen, aber dann hat Satan es verdorben und der Tod es alt gemacht. Diese alte Schöpfung schließt die Menschheit ein (Röm. 6:6). Wir gehören zur alten Schöpfung. Ein weiterer Faktor, der den wunderbaren Tod Christi nötig machte, sind die religiösen Vorschriften, Riten und Satzungen (Eph. 2:15). Die religiösen Satzungen sind zu einem trennenden Faktor zwischen den Menschen geworden. Die Juden besaßen viele Satzungen, die sie von den Heiden trennten.

Der letzte Faktor, durch den der Tod Christi nötig wurde, ist ein positiver Faktor. Christus starb, um das göttliche Leben zu befreien (Joh. 12:24). Hätte Sein Tod nur die sechs negativen Faktoren beseitigt, dann wäre das ganze Universum zwar gereinigt worden, aber das Ergebnis wäre nichts als Leere gewesen. Sind die Sünde und die Sünden verschwunden, Satan beseitigt, die Welt beendet, die alte Schöpfung ans Ende gebracht und alle religiösen Satzungen weggenommen, so bleibt nichts als Leere übrig. Es gibt jedoch einen wunderbaren positiven Faktor. Der Tod Christi hat das göttliche Leben für die göttliche Austeilung befreit. Wäre das göttliche Leben niemals befreit worden, dann könnte es auch niemals ausgeteilt werden. Sobald das göttliche Leben befreit ist, steht es für die göttliche Austeilung zur Verfügung. Die Sünde, die Sünden, Satan, die Welt, die alte Schöpfung, die religiösen Satzungen und die Befreiung des göttlichen Lebens sind die sieben Faktoren, die den wunderbaren Tod Christi nötig gemacht haben.


Lebensstudium Johannesevangelium

Seiten 624-626

In Johannes 19,34 heißt es: „… einer der Soldaten durchbohrte mit einem Speer Seine Seite, und sogleich kam Blut und Wasser heraus.“ Aus der geöffneten Seite des Herrn floss zweierlei heraus: Blut und Wasser. Das Blut ist für die Erlösung, welche die Sünden beseitigt (Joh. 1,29; Hebr. 9,22) und die Gemeinde erkauft hat (Apg. 20,28). Das Wasser hingegen ist für die Austeilung des Lebens, welche den Tod beseitigt (Joh. 12,24; 3,14 15) und die Gemeinde hervorgebracht hat (Eph. 5,29 31). Auf der negativen Seite beseitigt der Tod des Herrn unsere Sünden, und auf der positiven Seite bringt Er das Leben in uns hinein. Dieser Tod hat also zwei Aspekte, den der Erlösung und den der Austeilung des Lebens. Der erlösende Aspekt ist für den lebenausteilenden Aspekt. Der Bericht der drei ersten Evangelien beschränkt sich auf den erlösenden Aspekt des Todes des Herrn. Das Johannesevangelium aber behandelt nicht nur den Aspekt der Erlösung, sondern auch den der Austeilung des Lebens. In Matthäus 27,45 und 51, Markus 15,33 und Lukas 23,44 45 lesen wir, dass „Finsternis“ ein Bild für die Sünde hereinbrach und dass im Tempel der „Vorhang“, der den Menschen von Gott trennte, mitten entzwei riss. Diese Zeichen deuten auf den Erlösungstod des Herrn hin. Auch die Worte des Herrn am Kreuz, die Lukas und Matthäus wiedergeben, wie: „ Vater, vergib ihnen“ (Lk. 23,34) und „Mein Gott, Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?“ (weil Er damals unsere Sünde trug; Mt. 27,46) beziehen sich auf Seinen Erlösungstod. Das Herausfließen des Wassers aber und der Hinweis, dass Ihm die Beine nicht gebrochen wurden (Joh. 19,34.36), deuten auf den Aspekt der Austeilung des Lebens hin. Dieser lebenausteilende Tod befreite das göttliche Leben des Herrn aus Seinem Inneren heraus, um die Gemeinde hervorzubringen die Gemeinde, welche aus allen Gläubigen besteht, in die Er Sein göttliches Leben hineingegeben hat. Ein Bild auf den lebenausteilenden Aspekt Seines Todes ist der Schlaf Adams, durch den Eva hervorgebracht wurde (1. Mo. 2,21 23); des Weiteren spricht davon auch das Wort vom einen Weizenkorn, das in die Erde fällt und viele Körner hervorbringt (Joh. 12,24), um einen Brotlaib zu bilden, den Leib Christi (1.Kor. 10,17). Der Tod des Herrn ist also auch ein Tod, durch den das Leben ausgebreitet, vervielfältigt, hervorgebracht und fortgepflanzt wurde.

Wie wir noch sehen werden, haben wir in Adams geöffneter Seite, aus der Eva genommen wurde (1. Mo. 2,21 23), ein vorausdeutendes Bild auf die durchbohrte Seite des Herrn. Das Sinnbild für Sein Blut ist das Blut des Passahlammes (2. Mo. 12,7.22; Offb. 12,11), und das Sinnbild für das Wasser ist das aus dem geschlagenen Felsen herausfließende Wasser (2. Mo. 17,6; 1.Kor. 10,4). Das Blut wurde zur „Quelle“, die unsere Sünden abwäscht (Sach. 13,1), und das Wasser zum „Quell des Lebens“ (Ps. 36,10; Offb. 21,6).


Die göttliche Ökonomie

Seiten 75-76

Das Neue Testament offenbart uns, dass Christus zwei Hauptschritte unternahm. Der erste Schritt war Seine Fleischwerdung, und der zweite Seine Auferstehung. In den vergangenen Jahrhunderten widmeten die Christen der Fleischwerdung Christi viel Aufmerksamkeit, doch Seine Auferstehung ist sehr vernachlässigt worden. Der Herr Jesus, welcher Gott und der Schöpfer des Universums war, unternahm einen großen Schritt, um Mensch zu werden. Das Neue Testament sagt uns, dass Gott als das Wort Fleisch wurde (Joh. 1:14). Dies bedeutet, dass Gott sich zwar mit der gefallenen Menschheit verband, doch Er war ohne Sünde. Gott unternahm einen großen Schritt, um ein Mensch zu werden, und dieser Mensch war wunderbar. Er war kein gewöhnlicher Mensch, sondern ein Gott-Mensch, welcher dreiunddreißigeinhalb Jahre auf der Erde lebte und das menschliche Leben durchschritt. Am Ende Seines menschlichen Lebens ging Er ans Kreuz und starb einen allumfassenden Tod, um alle negativen Dinge im Universum wegzunehmen und machte so den Weg frei, damit Er sich in Gottes erwähltes Volk hinein austeilen konnte. Durch Seinen Tod wurde das göttliche Leben dieses Gott-Menschen befreit. Dieses befreite göttliche Leben brachte viele Gläubige und auch die Gemeinde hervor, welche der Leib Christi ist. Er unternahm den Schritt der Fleischwerdung, um ein Mensch im Fleisch zu werden. Durch den Tod unternahm Er den zweiten Schritt der Auferstehung, um zum lebengebenden Geist zu werden (1.Kor. 15:45b). Als der auferstandene Gott-Mensch wurde Er zum Geist, der das Leben gibt (2.Kor. 3:6, 17).

Im Neuen Testament müssen wir zwei entscheidenden Versen unsere volle Aufmerksamkeit widmen. So heißt es in Johannes 1:14: „Das Wort wurde Fleisch“, und in 1. Korinther 15:45b heißt es: „Der letzte Adam wurde zu einem lebendig machenden Geist.“ Viele Bibellehrer sagten zwar den Menschen, dass das Wort Fleisch wurde, doch nicht viele lehrten, dass der letzte Adam zu einem lebengebenden Geist wurde. In diesen beiden Versen wird das gleiche Prädikat benutzt – wurde. Das Wort wurde Fleisch, der letzte Adam wurde zu einem lebengebenden Geist. Wir müssen von dem klaren und genauen Wort der Bibel beeindruckt werden.


The Apostles’ Teaching

Seiten 74-75

Der himmlische Dienst Christi ist die Fortsetzung und die Vervollständigung Seines irdischen Dienstes [Hebr. 8:1−2]. Wir sollten nicht denken, dass der Dienst Christi beendet ist. Sein Dienst in den Himmel ist immer noch im Gange. Sein Dienst in den Himmeln ist eine Fortsetzung des Dienstes, den Er auf dieser Erde vollbracht hat. Diese Fortsetzung ist auch die Vervollständigung. Ohne den himmlischen Dienst Christi könnte Sein irdischer Dienst niemals ergänzt oder vervollständigt werden.

Christus begann Seinen irdischen Dienst mit Seiner Taufe im Wasser und Seiner Salbung mit dem Heiligen Geist und endete in Seiner Auferstehung (Mt. 3:16; Lk. 4:18−19; Mk. 16:9a, 19). Als Christus im Wasser getauft wurde, wurde Er durch den Heiligen Geist gesalbt. Der Heilige Geist kam wie eine Taube auf Ihn herab. Das war die Salbung Gottes durch den Heiligen Geist. Das führte Ihn in Seinen Dienst ein. Zuerst wurde Er von Gott bestimmt und berufen. Dann wurde Er am Jordan, als Er getauft wurde, in Seinen Dienst eingeführt. Von Seiner Taufe an bis zu Seiner Auferstehung war der Zeitraum Seines irdischen Dienstes. Die wichtigsten Elemente im Abschnitt Seines irdischen Dienstes sind Sein menschliches Leben, Seine Kreuzigung und Seine Auferstehung.

Der himmlische Dienst Christi begann mit Seiner Ausgießung des Heiligen Geistes und wird mit Seinem zweiten Erscheinen auf der Erde enden (Apg. 2:1−4, 17, 33; Hebr. 9:28b; 2.Tim. 4:1b). Die wichtigsten Elemente im Abschnitt des himmlischen Dienstes sind die Fürsorge für die Gemeinde und so eine herrliche Gemeinde machen, die Durchführung des neuen Bundes und die Durchsetzung des neuen Testaments, der Dienst an den Gläubigen als der Hohe Priester, als der Fürsprecher und als der Diener in den Himmeln, Seine Wiederkunft und die Umgestaltung Seiner Gläubigen.